Galerie im Osram-Haus – Gegenständliche Malerei

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Galerie im Osram-Haus – Gegenständliche Malerei

OSRAM zeigt in der Reihe zeitgenössischer Kunst in 144. Ausstellung Arbeiten von Angerer der Ältere. Der Künstler ist anwesend.

AZ vom 25.November 1993 dazu: „Angerers Spiel mit Licht und Farbe“

Auszüge aus dem Buch „Phantastik der Sehnsucht“ von Gustav René Hocke:

……Diese Romantik werden wir im Werk des Phantasten Angerer des Älteren nocht selten wieder finden. Sein Phantastischer Realismus ist also stark durch romantische Spannungen bestimmt. Sie bilden einen Gegenpol zu seinen satirischen Bildern, die das Unzugängliche, Dumme, Verirrte und Kriminelle unserer Zeit durch Groteskes und Absurdes kontern. Romantischer „Witz“ und romantische „Metaphysik“ bilden somit in seinem Werk eine entscheidende Dialektik.

Ein Witterungsvermögen zum Beispiel für das geradezu kosmisch „Böse“, Vernichtende, für das elementar Zerstörerische gehört glücklicherweise demzufolge ebenfalls zu einer seiner stärksten Anlagen, wie der Wunsch, von einer undämonischen Welt zu „phantasieren“…………..

Über das Bild „Passage“ 1977

……Auch hier handelt es sich wieder um ein ästhetisch vollkommenes Bild mit einer phantastisch-realen Umwelt. Wie ein von den Manieristen gelobtes Wunder (meraviglia) wirkt diese Passage der Sehnsucht. Die verschiedenen Blaus – Azur bis Türkis – bilden eine zarte musikalische Sequenz, die vom Piano rauschender Wellen begleitet wird. Es ist noch nicht ganz erreichtes Glück, aber Zuversicht, zu dritt – als kleinste Zelle der Gemeinschaft also, als Familie – auf dem besten Weg zum irdischen Glück zu sein.

 

Prof. Dr. Joachim Kaiser zu Angerer der Ältere

„Hier stellt ein Maler aus, dessen Sinnen und Trachten keineswegs bloß ängstlich darauf gerichtet ist, sich um jeden Preis zu profilieren. Ludwig Valentin ist jener Profilneurose, an der manche modernen Kunstproduzenten leiden, sogar so fern, dass er sich, bescheiden und stolz zugleich, Angerer der Ältere nennt.

Ob das Künstler tun, deren Hauptergeiz sich darin erschöpft, ihre Individualität hervortreten lassen zu wollen? Gewiß nicht. Handwerkliches, Gut-Gemachtes, Baumeisterliches möchte hier um seiner selbst wirken.

Das ist übrigens kein harmloser, kleinmütiger Anspruch. Handwerk, Technik, architektonisch-plastische Raumaufteilung und schlagend pointierte Formulierung, wie sie hier angestrebt scheinen, verlangen Können, Einfälle, Zielsicherheit, Tradition als Maßstab, als Forderung! So ist denn auch das bewusste Nebeneinander von Altmeisterlichem und Ironischem unübersehbar. Dürer, Altdorfer, Holbein und Böcklin scheinen offen zitiert, assoziiert, manchmal auch zu surrealistischer Explosion gebracht. „Altmeisterliches“ gilt hier offenbar nicht nur als Vorbild und Idol………….

München, 23. November 1993

 

Direktor Benedikt, Kurator der Ausstellung begrüßt Angerer der Ältere

Ausstellung_Osram

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