Am 14. März empfing Angerer der Ältere Jonathan Meynrath und Julian Antis zum Atelierbesuch. Die Begegnung in Biburg, für den Studenten Julian Antis die erste persönliche Zusammenkunft mit dem Maler und Bildhauer, fand pünktlich zur Veröffentlichung der Frühjahrsausgabe der Vierteljahresschrift TUMULT statt, für die Jonathan Meynrath vor fünf Jahren bereits Angerer den Älteren mit dem Dichter Rolf Schilling zusammengebracht hatte – auf dem Titel Angerers Hauptwerk ‚Das große Welttheater‘.In der aktuellen Ausgabe nun zeugt das Titelbild vom untergegangenen Vineta, dem Ernst Bertram einen letzten bisher unveröffentlichten Gedichtband gewidmet hatte, welcher um den Jahreswechsel im Wiener Castrum Verlag erschien und nun in TUMULT durch einem Meynrath-Essay unter dem Titel ‚Zu tief für die Welt‘ beworben wird.Gemeinsam mit Julian Antis hatte Jonathan Meynrath erst kurz zuvor auf Einladung von Frank Böckelmann in Dresden aus Bertrams ‚Vineta‘ vorgetragen, um die Erscheinung des Bandes zu avisieren:Nun also begab man sich mit dem Biburger Künstlerhaus und -Atelier nach Vineta an einen weiteren Ort und in eine weitere Welt, die, wie verwunschen und entsunken, wie fremd sie in unserer Gegenwart – oder dieser Gegenwart entgegen – auch stehen mag, sich doch inspirierender und zukunftsträchtiger ausnahm als alles Oberflächliche, dem bereits Ernst Bertram in seinen letzten Jahren geistig gen Vineta entflohen war. Und wo die eigentliche Musik des Lebens, auch die der Kunst und Fantasie, allen äußeren Untergängen zum Trotz weiterspielt, eher nämlich im weiten Innenreich der großen Versunkenen als in einer Oberflächen- und Außenwelt der Versenker, das fasste auch Angerer der Ältere – unabhängig von Ernst Bertram und doch verwandten Geistes – bereits 1979 ins Bild, als er im ‚Deutschen Requiem‘ die unendlichen Weiten und Zukünfte gerade dem traumversunkenen oder gar toten Jüngling sich öffnen ließ statt ebenjener Außenwelt um den Glas-Sarkophag, die an seinem Tod oder an seiner Flucht in den Traum nicht ganz unschuldig sein dürfte.Das Beitragsbild zeigt das Gemälde „Phantastik der Freiheit“, entstanden zum 150. Jubiläum der Befreiungshalle in Kelheim.Dieses Gemälde, so der Wunsch der Künstlers, würde er gerne in einer repräsentativen Umgebung des Landkreises Kelheim sehen. Bisher blieb dieserWunsch leider unerfüllt.Fotos vom Besuch im Künstlerhaus„Phantastik der Freiheit“ in den Originalfarben.
Besuch im Künstleratelier
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