Einmalige Chance mit einem Festspielhaus für die Region. Festspiele, Musicals oder Opern über die Bayernkönige könnten dort aufgeführt werden. Die Einmaligkeit der Landschaft sollte genutzt werden.
Kelheim (afe) – Er ist ein Visionär. Das gilt nicht nur für seine hervorragenden, meistens im Stile des phantastischen Realismus gehaltenen Bilder, das gilt auch für ganz konkrete Projekte. Schließlich ist er nicht nur Kunstmaler und Bildhauer, er ist auch Architekt. Die Rede ist von Angerer dem Älteren, der bis 30. November in der Galerie Altes Sudhaus der Weißbierbrauerei Schneider ausstellt.
Und bei dieser Ausstellung nützt Angerer, der schon seit etlichen Jahren in Biburg lebt und dort auch die heuer eingeweihte Erlöserkapelle errichtet hat, die Gelegenheit, sich für sein neuestes Vorhaben stark zu machen: die Errichtung einer gegenüber der Landschaft offenen Festspielhalle für Kelheim, und zwar auf dem Gelände der ehemaligen Zellstoff-Fabrik. Für die Zuschauer würde sich ein überwältigendes landschaftliches Bild hinter der Aufführungsbühne darbieten mit Donau, Michelsberg, Befreiungshalle und Franziskanerkirche.“
Das ist eine einmalige Chance für die Region und für den modernen Tourismus in der landschaftlichen Einmaligkeit Kelheims. Das wird Kelheim weltweit bekannt machen und viele positive Auswirkungen auf die Stadt und ihr Umfeld haben“, sagt Angerer. Seiner Meinung nach würde sich eine Kombination von Handel, Gewerbe und Industrie einerseits und Kultur und Natur andrerseits auf dem Zellstoffgelände durchaus als praktikabel erweisen. Die Festspielhalle – träumen wir doch einfach einmal davon – würde wohl hauptsächlich für Musikdarbietungen genützt werden. Doch auch Theateraufführungen könnten dort stattfinden.
Und vielleicht fände sich ein Komponist, der ein Musical „König Ludwig I. (und Lola Montez)“ schaffen würde, das auf eine vergleichbare Resonanz wie das Ludwig-Musical in Füssen stoßen könnte …
Doch zurück zur Ausstellung! Wie vielseitig Angerer der Ältere ist, beweisen nicht nur seine Radierungen, die man schon zwischen 300 und 600 Mark erwerben kann, seine Aquarelle (4.000 bzw. 6.000 Mark) oder seine phantastischen Bilder in Öl oder Acryl (12.000 bis 32.000 Mark), das beweist auch das Gesellschaftsspiel „Age of Aventinus“, das die Brauerei Schneider neu auf den Markt gebracht hat. Die Verpackung (Achterpack) des Aventinus-Weizen-Dopelbocks der Brauerei Schneider stellt dabei das Spielfeld dar, und dieses wurde von Angerer dem Älteren phantasievoll gestaltet. Zwei bis vier Spieler versuchen würfelnd, den Gral des Aventinus in der Burg der weißen Ritter zu erobern.
Zuletzt der FORUM- Tipp: Die Angerer-Ausstellung unbedingt ansehen! Sie ist ein absolutes kulturelles Highlight in Kelheim.
Kelheim, 02. November 2000