Ausstellungsvorschlag für ein provokatives Projekt, nämlich die radikale Gegenüberstellung der staatlich geförderten zeitgenössischen „Moderne“ einerseits und der, von der Zensur des Verschweigens aus der Öffentlichkeit verbannten, gegenständlichen Kunst „zeitloser Schönheit“ andererseits.
Anbei eine Anmerkung zum heutigen Kulturgeschehen:
So wie Arthur Rimbaud voraus sagte, „das nächste Jahrhundert wird in jeder Hinsicht ein Jahrhundert der Händler“, so ist es zwangsläufig gekommen. Hier darf ich noch ergänzend meine längst angekündigte Prophezeiung („Kulturpause“, Streitschrift wieder den Zeitgeist erschienen 1994 im Nymphenburger Verlag München), hinzufügen: „Mit den Künsten kann es erst wieder aufwärts gehen, wenn es mit der Wallstreet abwärts geht“. Dieses Statement hat mir sehr viel böse Kritik eingebracht, doch nun hat es sich zwangsläufig bewahrheitet. Ephraim Kishon, ein Bewunderer meiner Werke, der übrigens im selben Verlag seine kunstkritischen Bücher herausbrachte, war damals bereits mit mir derselben Meinung.
Ich meine, das betrügerische Finanzgebaren der angelsächsischen Banken mit ihren Rating-Vasallen ist im Kontext zum Kunstmarkt mit seinem betrügerischen aber profitablen Zusammenspiel von Banken, Museen, Galeristen und Medien zu sehen. Sicher wird Ihnen der Niedergang der hoch gepriesenen Nachkriegskunst und ihrer Protagonisten nicht entgangen sein.
Nun stellt sich für Ihre Branche die Frage, ob das unausweichliche Ende des heutigen Kulturbetriebs der Händler, der, wenn auch mit Verzögerung, mit Sicherheit bei Ihnen ankommen wird, tatenlos abzuwarten ist? Oder sollte die Initiative ergriffen werden, den alten Wust mutig abzuwerfen und/oder sich wieder zeitloser Qualität zuzuwenden?
Unser Grundgesetz spricht, wenn auch nicht praktiziert, vom staatlich ungeteilten Pluralismus unserer Kultur. Wäre nicht gerade jetzt, in Zeiten des Umbruchs, mein Projekt antipodischer Kunstauffassung angemessen, selbst wenn dabei so mancher Erbhof protestieren würde. Im Sinne des kürzlich verstorbenen Claude Lévi-Strauß fordere ich auf: Denken Sie zur Abwechslung einmal „wild“!
Hier nun mein Vorschlag in geraffter Form:
An den Wänden und Flächen Ihres Hauses würden sich die beiden gegensätzlichen Kunstauffassungen geradezu feindlich gegenüberhängen oder stehen. Unterstrichen wird diese Feindlichkeit durch Statements an den Wänden und Installationen (siehe Skizzen). Diese konträre Kunstauffassung wird in der sinnlichen Wahrnehmung dadurch noch betont wie z.B.:
Siehe Entwurf unten: