Angerer der Ältere öffnet sein Werk für die Lyrik, dem Thanatos-Mythos. Mit der deutsch-amerikanischen Professorin, Gerburg Garmann, nimmt Angerer derzeit an einem Kunstwettbewerb in Österreich teil. „Die moderne Kunst trägt ihr Verfallsdatum schon im Namen“, meint Angerer der Ältere zum Thema.
Angerer der Ältere – der Phantast mit religiöser Tiefe. Der Künstler aus Biburg beschreitet sei kurzem neue Pfade. Zusammen mit einer deutsch-amerikanischen Professorin, Gerburg Garmann, nimmt Angerer derzeit an einem Kunstwettbewerb in Österreich teil. Eingereicht haben die beiden Kunstschaffenden zum Thema „Der Thanatos-Mythos“ ein Bild von Angerer, das dieser unter dem Titel „Deutsches Requiem“ vor einigen Jahren geschaffen hatte, in welches Angerer ein Gedicht der Amerikanerin projeziert hat. Es trägt nun den Titel „Thanatos-Requiem“. Beides – sowohl Gedicht, als auch Angerers Bild – erhebt Anspruch auf klassische Höhen der Malerei sowie der Dichtkunst. Während die Dichterin Garmann selbst an der Universität von Indianapolis Deutsche Romantik lehrt, ist Angerer der Ältere seit langen Jahren ein Verfechter der Klassik. Angerer gegenüber unserer Zeitung: „Die jüngste Krise der modernen Kunst entstand daraus, dass sie niemand versteht, weil sie keinen Inhalt hat.“ Und weiter:“ Die moderne Kunst trägt ihr Verfallsdatum schon im Namen.“
Die Krise der modernen Kunst sei auch spiegelbildlich für die „geistige Krise unserer Zeit“.
Und doch verschließt sich auch der wertkonservative Künstler Angerer der Ältere nicht den Neuerungen unserer Zeit. Schließlich habe er die Dichterin Gerburg Garmann über das Internet kennen gelernt. Sie hatte dort im Forum „Der Philotast“ ein Gedicht über ein Werk von ihm veröffentlicht.
Auch Angerers jüngstes Werk beschäftigt sich mit den Untiefen unserer Zeit: Es behandelt den Ikarus-Mythos. Ikarus flog mit Flügeln aus Wachs zu nahe an die Sonne. Bei Angerer der Ältere verfängt sich Ikarus im globalen Netz, das über unseren Globus gespannt ist.
Das Gemälde „Deutsches Requiem“ nach dem gleichnamigen Stück von Johannes Brahms hat Angerer der Ältere mit einem Gedicht von Gerburg Garmann versehen. Es heißt nun „Thanatos-Requiem“.
Abensberg, Rundschau, Juni 2002