Artysta i Sztuka ist ein sehr bekanntes Kunstmagazin in Polen, das insbesondere über neue Kunstrichtungen, Strömungen und Ausstellungen in Kunst und Kultur berichtet. Marcin Kolpanowicz, selbst phantastischer Künstler, berichtet bereits als Autor der Zeitung zum zweiten Mal über Angerer der Ältere und seine aktuellen Werke in diesem Magazin. Die Künstler lernten sich kennen und schätzen, als sie beide zur 1. Ausstellung „Magical Dreams“ in der Galeria Bator in Szczyrk im Jahr 2011 (siehe Ausstellungsbericht) eingeladen wurden. Seitdem verbindet sie eine kreative Künstlerfreundschaft und sie haben schon an weiteren europäischen Kunstausstellungen gemeinsam ausgestellt wie am Phantastensalon SAFADORE in Le Mont-Dore (gegründet von Roger Erasmy, Dali Schriftsteller), im Grand Palais in Paris bei „Art Capital“ (eingeladen von Société des Artistes Français, gegründet unter König Ludwig XIV)) und in Klagenfurt in der „Galerie de la Tour“ (hier auch gemeinsam mit dem Künstlerfreund Krzysztof Izdebski-Cruz).
„Magical Dreams“ wird alle zwei Jahre mit einer großen Vernissage eröffnet. In den folgenden zwei Jahren geht diese Ausstellung dann auf europäische Wanderschaft. Mittlerweile wurde daraus „Magical Dreams IV“ und das Interesse europäischer Städte und das der Besucher wächst von Jahr zu Jahr.
Die handwerkliche Qualität der ausstellenden Künstler zeigt endlich einmal wieder ein Können, das man in vielen zeitgenössischen Ausstellungen vermißt. Zu diesem Thema hat Angerer der Ältere seinen Kunstband im Verlag Kastner in Wolnzach herausgebracht. Der Titel „Die Rückkehr des Menschen in die Kunst„. Zu der Fülle an Bildern und Texten, meinte der Verleger Kastner: Dann sollen es halt 2 Bände werden. Sie werden in einem Schuber angeboten und sind so gestaltet, daß man diese wieder als „schöne Bücher“ bezeichnen kann. In dem polnischen Kunstmagazin „Artysta i Sztuka“ wird ebenfalls darüber mit Auszügen aus dem Kunstband berichtet. Ein Foto aus dem Atelier von Angerer der Ältere und zwei Gemälde „Die Rache des röhrenden Hirsches“ und „Hermetische Welt“ sind abgebildet. Anbei der Link zum Kunstmagazin in polnischer Sprache. Der Kunstband von Angerer der Ältere kann bei Interesse am Vernissageabend in Viechtach am 9. März 2018 signiert werden. Der Künstler ist anwesend.
Die Wanderausstellung „Magical Dreams IV“ macht im März 2018 in Viechtach im Bayerischen Wald Station. Die Vernissage ist am 9. März um 19 Uhr im Alten Rathaus, Stadtplatz 1. Die Laudatio hält Prof. Gabriela Matuszek-Stec aus Polen. Ausstellungsdauer bis 12. Mai 2018. Die Öffnungszeiten März-April: Mo-Frei, 9-16 Uhr. Ab Mai: Mo-Frei,9-17 Uhr, Sa,10-13 Uhr. Sonderöffnungen an den verkaufsoffenen Sonntagen, 25. März, 14-17 Uhr, 6. Mai, 14-17 Uhr. (www.Viechtach.de). Der Eintritt ist frei.
Eine weitere Station von Magical Dreams IV ist Zetel im hohen Norden Deutschlands.
Hier ein Link zur Ausstellung in Włocławek
Angerer der Ältere ist mit 2 Gemälden bei „Magical Dreams IV“ in Viechtach vertreten.
Hier auch die interessante Laudatio von Prof.Dr.habil. Gabriela Matuszek-Stec zur Eröffnung der Ausstellung am 09. März 2018
Die Rede zur Eröffnung der Ausstellung „Magical Dreams IV“ in Viechtach. Ich fühle mich geehrt, dass die Gastgeber der Ausstellung in Viechtach mich gebeten haben, eine Laudatio zu halten. Über Kunst an einem so schönen Ort zu sprechen, ist sowohl eine Freude als auch eine Herausforderung – denn während einer kurzen Rede kann man nur ein paar Themen skizzieren. Wie Oskar Wilde schrieb: „Es gibt nichts, was Kunst nicht ausdrücken könnte“. Und in der Ausstellung, die Sie gleich sehen werden, finden Sie ein großes Spektrum an Erlebnissen, Erfahrungen und Fantasien.Denn Erfindungsgabe kennt keine Grenzen. Sie ist ein Freiheitsraum, den unser Geist zur Verfügung hat und den niemand und nichts einengen kann. Anders verhält es sich mit Artefakten, die von der Fantasie erzeugt werden. Es gab Zeiten, in denen Bücher auf Scheiterhaufen verbrannt wurden, einige ästhetische Formen waren verboten, die Kunst war nur bestimmten Richtungen verpflichtet. Jetzt haben wir Freiheit. Alles ist erlaubt und alles ist zulässig. Aber verschwimmen dadurch nicht die Grenzen zwischen Kunst und Nicht-Kunst? Ist es nicht so, dass ein Konzept an sich schon als Kunstwerk angesehen wird? Dass wir beim Besuch von Galerien und Museen für zeitgenössische Kunst manchmal den Eindruck haben, dass jemand versucht, uns zu täuschen? Dass man uns einredet, alltägliche Gegenstände, die in anderen Kontexten platziert sind, würden zur Kunst, nur weil sie den Betrachter provozieren? Dass Grenzen der Obszönität zu überschreiten künstlerischer Mut ist? Dass …Ich weiß, dass ich die Sache vereinfache. Man könnte lange über den Prozess der Neudefinition der Kunst im 20. Jahrhundert sprechen. Die avantgardistischen Trends haben dazu geführt, dass der Kern kreativen Handelns verschwamm und sich auf Räume und Aktivitäten erstreckte, die weit über autonom verstandene Kunst hinausgehen. Es wurde ein Prozess der Dekonstruktion der Kunst eingeleitet, dessen Folgen bis heute fortbestehen. In der Postmoderne – in der wir leben – wird unbegrenzte Freiheit zu Willkür und Beliebigkeit, und unmittelbarer Nutzen und Selbstdarstellung nehmen den Platz des autonomen Schöpfungsakts, des Engagements, der Ideologie und der Mission ein. In der Postmoderne sind alle Bestrebungen und Werte gleichwertig. Wertesysteme sind auseinandergefallen. Was zählt, ist Effektivität bei der Durchsetzung der eigenen Meinung. Die Kunst hat sich vom Empfänger entfernt. Sie ist ein Raum für Kuratoren und Kunsthändler, die ihre eigenen Präferenzen durchsetzen, deren Ursprünge leider verschieden sind. Warum rede ich darüber? Nicht nur, weil ich vermute, dass viele der hier anwesenden Künstler und Künstlerinnen und Kunstliebhaber ähnlich empfinden. Sondern auch, um zu betonen, dass diese Ausstellung anders ist. Die hier vorgestellten Bilder können mit uns kommunizieren. Sie sagen uns etwas Wichtiges und wir verstehen es – auch wenn es viele Arten gibt, sie zu interpretieren / zu empfangen. Diese Brücke zwischen dem Künstler, seiner Arbeit und dem Betrachter ist extrem wichtig. Das Grundelement dieser Vereinbarung ist traditionelles Handwerk, das in der Kunst der Postavantgarde verloren ging. Einige der in der Ausstellung präsentierten Künstler können sogar als Meister ihres Fachs bezeichnet werden.Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten sind sehr unterschiedlich. Nicht alle können mit dem Wort „magischer Realismus“ beschrieben werden. Es ist gut, dass der Titel der Ausstellung Magical Dreams lautet. Weil er einen größeren Raum der Vorstellungskraft und der Techniken vorschlägt. Was die Arbeiten verbindet, sehe ich in einer bestimmten Art der Fantasie und Spiritualität, die in all diesen Werken präsent ist, wenn auch natürlich in unterschiedlichem Maße. Und die Spiritualität, die von Avantgarde- und Post-Avantgarde-Bewegungen verdrängt wurde, beginnt langsam wieder an Bedeutung zu gewinnen.Die Ausstellung präsentiert narrative Bilder, die Geschichten erzählen, andere deformieren surrealistisch unsere Welt, noch andere versuchen sie zu interpretieren und zu diagnostizieren, viele sind auf den Effekt der Ästhetisierung fokussiert. Die großartigen Skulpturen ergänzen die Komposition der Ausstellung, die – trotz der erwähnten Vielfalt – ein zusammenhängendes Ganzes bildet.37 Künstler aus zwölf Ländern, die verschiedene Sprachen sprechen, darunter die der Kunst, haben ein Ganzes geschaffen, das durch Länder und Galerien reist, und obwohl jedes Mal in anderen kompositorischen Arrangements, verliert es nicht seine inneren Bindungen und existiert in Harmonie (selbst wenn die Harmonie durch Opposition entsteht).Man kann sich wünschen, dass unsere Länder (und Künstler, die aus unterschiedlichen Kontinenten stammen) ebenso kreativ, inspirierend und friedlich miteinander sprechen. Ich denke besonders an zwei Nationen, Polen und Deutschland, weil die meisten der Künstler, die ihre Bilder in der Ausstellung präsentieren, aus unseren beiden Ländern stammen. Dies ist auch das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen, die seit siebzig Jahren Brücken zwischen Menschen und Ländern schlagen. Wir wollen nicht, dass sie abgerissen werden.Ich persönlich kenne mich sehr gut damit aus, denn seit vielen Jahren halte ich Gastvorträge über polnische Literatur an verschiedenen europäischen Universitäten, hauptsächlich an deutschen Universitäten (ich selbst lehre an der Jagiellonen-Universität in Krakau). Seit Jahren beschäftige ich mich damit, Brücken zwischen unseren Nationen zu bauen. Ich habe viele deutsche Freunde, und ich weiß, dass auch ihnen das harmonische Zusammenleben unserer Nationen wichtig ist. Und unser gemeinsames Europa, ganz zu schweigen vom Frieden in der Welt. Heutzutage, wo es so viele Brandherde und bewaffnete Konflikte gibt und sich unlösbare Probleme häufen, ist das besonders wichtig.Kann Kunst die Gestalt unserer Welt beeinflussen? Für Politiker bedeutet die Kunst gewöhnlich nicht viel. Aber jede Stimme, besonders von den Kulturschaffenden, ist wichtig. Martin Buber sagte, dass der Krieg beginnt, wenn die Rede aufhört. Deshalb versuchen wir, die Menschen der Kultur, den Dialog ohne Unterbrechung weiter zu führen.Der Dialog kann auch außerhalb des Wortes stattfinden – im Raum der Bilder. Und ein solcher Dialog wird in Gang gesetzt mit der durch die Welt reisenden Ausstellung „Magical Dreams“, dank der Bator Art Gallery. Ihre Rolle ist es, denke ich, neben der Präsentation wertvoller Werke, auch Menschen und Kulturen zu verbinden. Denn Kunst ist ein Versuch, sich selbst, die Welt und den Anderen zu verstehen.Diesmal wird ein solcher Versuch in der schönen Stadt Viechtach unternommen. Ich danke den Organisatoren für die Aufnahme der Ausstellung, für die Einladung der Künstler und meiner bescheidenen Person.Ich wünsche Ihnen ein Fest für die Seele, ästhetische Begeisterung, existenzielle Reflexion, während Sie die Werke anschauen und fruchtbarer Vernetzung – es besteht die Möglichkeit, mit den Künstlern über ihre Arbeit zu sprechen. Und Gemälde oder Skulpturen aus wählen, die Sie gerne zu Ihnen nach Hause einladen würden. Prof. Dr habil. Gabriela Matuszek-StecJagiellonen Universität Krakau