Flyertext: Ludwig Angerer, genannt Angerer der Ältere, ist einer der vielseitig begabtesten Künstler dieses Jahrhunderts. Er ist Kunstmaler und Architekt, Schriftsteller und Bildhauer, Innenarchitekt und Bühnenbildner. Das Museum im Schafstall zeigt in einer Retrospektive über 150 Werke des 80-jährigen Niederbayern, dessen Gemälde dem Magischen Realismus zugeordnet werden können.
Nahezu philosophisch setzt sich Angerer der Ältere mit der Gesellschaft, der Religion und der Kunstwelt auseinander. Er will sich keinem Zeitgeist anpassen und steht der Moderne kritisch gegenüber. Bereits 1925 analysierte Ortega y Gasset in seinem kulturkritischen Essay „Die Vertreibung des Menschen aus der Kunst“ die aufkommenden neuen Künste. In der Moderne würde die Kunst von menschlichen Inhalten befreit und meide lebende Formen. Angerer der Ältere möchte dem entgegenwirken: „Die Rückkehr des Menschen in die Kunst“ lautet sein Credo.
Angerer der Ältere sieht seine Aufgabe darin, der Kunst wieder Schönheit und Phantasie, Geheimnis und Mythos zurückzugeben. Für ihn ist dabei die Kunst weit mehr als eine realistische Abbildung: „Ich kann einfach nicht glauben, dass sich unsere Welt auf rein bio-chemische Wirkungen reduzieren läßt. Es sind die Mysterien in ihrer Komplexität, die der leichten Verständlichkeit des Pragmatismus vorzuziehen sind.“
Eine Kostprobe von Gemälden und Aussagen des Künstlers:
„Der Begriff <Erfindung> ist eine Erfindung des Menschen, der Rest ist alles nur der Entdeckung und der Nutzbarmachung dieser Naturgesetze geschuldet. Selbst als Künstler bin ich nur ein Produkt der göttlichen Schöpfung und bei allen eventuellen Talenten nur Schöpfer zweiten Grades.“
„Wer nicht an die Hölle glaubt, wird auch den Himmel nicht finden, habe ich einmal gehört“.
„Es ist nicht so, das Technologie und Wissenschaften zwar Nutzen bringen, aber von Tag zu Tag unsere neu gebaute Welt häßlicher und unser Leben darin kontrollierter und unfreier wird bis wir uns endlich unkünstlerische, aber künstliche Höllen auf Erden geschaffen haben, in denen wir dann vegetieren müssen.“
„Ich bin fest überzeugt, dass nur durch völlige Unabhängigkeit vom heute herrschenden Kulturbetrieb die Wiederbelebung großer Kunst mit ihrer Phantasie, aufbauend auf unserer reichen europäischen Tradition, eine wirkliche Chance hat. Nur so ist <Die Rückkehr des Menschen in die Kunst> möglich.“
MUSIK: Izabella Jutrzenka-Trzebiatorowska spielt Werke von Frederic Chopin
www.stimme.de (Yoga und Kunst)
Stammtisch-Museumsbesuch mit vielen Fotos
- Die Ausstellung dauert vom 21. Oktober 2018 – 3. Februar 2019
- Mittwoch und Sonntag: 10:00 – 17:00 Uhr und nach telefonischer Absprache unter 07139-3924
- Geschlossen: 2. Weihnachtsfeiertag, 26. Dezember 2018
- Eintritt 5.- Euro
- Ermäßigt: 3.- Euro
- Führungen (Anmeldung erwünscht): jeden Sonntag um 11 Uhr 4.- € zzgl. Eintritt
- Gruppenpreis für Sonderführungen 90.-€ zzgl. Eintritt
Museum im Schafstall
Cleversulzbacher Str. 10
74196 Neuenstadt a.Kocher
- www.museum-im-schafstall.de
- Webseite Angerer der Ältere: www.Angerer-der-Aeltere.de
Fotos Eröffnung. Die Hängung und die individuelle Beleuchtung der Werke sind ein außergewöhnliches Erlebnis. Gestaltet vom Museumsleiter Hubert Sawatzki.